Du möchtest gerne Karriere machen und fragst dich, wie du beruflich weiterkommen kannst?

Eine einfache Antwort darauf gibt es leider nicht. Klar ist aber: Engagement und Einsatz sind nicht alles. Die richtigen Kontakte, Selbstreflexion und eine neue Einstellung zum eigenen Chef können helfen, der Karriere einen Schub zu verpassen.

Wer im Berufsleben aufsteigen will, muss in der Regel durch Fachwissen und Soft Skills im Unternehmen überzeugen. Doch in Zeiten harter Konkurrenz reicht das meist nicht mehr aus. Um den Karriereturbo wirklich zu starten, braucht es zündende Ideen sowie eine gesunde Portion Selbstdarstellung, Kontaktfreude und Disziplin.

Bewerbungstipps

Gibt es überhaupt Karrieretipps?

Die Antwort auf diese Frage lautet: Jein. Jede Karriere ist anders – wir haben nicht einmal alle eine annähernd ähnliche Vorstellung davon, was Karriere überhaupt bedeutet. Es ist unmöglich, einer Industrieschlosserin dieselben maßgeschneiderten Tipps zu geben wie einem Bäcker oder einer BWL-Absolventin. Dennoch gibt es allgemeine Tipps, die in jeder Situation helfen können. Die konkrete Ausgestaltung und die Anpassung an deine Situation liegen dann allerdings bei dir.

Wir haben ein paar Tipps und Grundregeln für dich zusammengefasst – bist du bereit?

Tipp 1: Unternehmerische Denkweise

Auch wenn du angestellt bist: Versuche, eine unternehmerische Denkweise anzunehmen und dich und deine Ideen proaktiv in die Öffentlichkeit zu tragen. So schaffst du es, dass berufliche Gelegenheiten zu dir kommen. Frage dich: Wer ist mein Zielpublikum? Welche Probleme kann ich lösen? Und wie kann ich meiner Zielgruppe meine Dienstleistung am effektivsten anbieten?

Tipp 2: Berufliche Netzwerke effektiv nutzen

Ein berufliches Netzwerk ist Gold wert. Netzwerke deshalb und halte zum Beispiel mit Kollegen deines früheren Arbeitgebers Kontakt. Entscheidend ist nicht nur, wen du kennst, sondern auch, wer dich kennt – Stichwort Eigenmarketing! Die besten Arbeiten bleiben unerkannt, wenn du nicht darüber sprichst. Auch wenn nichts über den persönlichen Kontakt geht: Online-Netzwerke für den beruflichen Bereich sind eine große Hilfe, um Kontakte nicht zu verlieren und über Neuigkeiten aus deinem Netzwerk informiert zu bleiben und zu teilen.

Tipp 3: Selbstvertrauen

Es scheint zwar oft, dass bereits alles über Management, Marketing, Vertrieb und digitale Transformation gesagt worden sei. Eine Geschichte fehlt dabei jedoch: nämlich die eigene. Individuelle Lebenserfahrungen, verschiedene Wege zur eigenen aktuellen Position und dabei überwundene Hindernisse haben einen Wert. Vertrauen in das, was du kannst und weißt, solltest du unbedingt, gerade bei neuen Projekten, einbringen.

Tipp 4: Die Arbeitswelt ist keine One-Man-Show

Du kannst etwas und darfst dies auch zeigen! Aber: Die Arbeitswelt ist keine One-Man-Show. Es ist wichtig, dass du die Methode des aktiven Zuhörens beherrschst. So erfährst du wichtige Informationen, die dir sonst vielleicht entgehen würden, und zeigen deinem Gegenüber deine Wertschätzung.

Tipp 5: Bleibe neugierig

Alles verändert sich ständig. Der einzige Weg, um Schritt zu halten – oder besser noch, voraus zu bleiben – ist, ständig zu lernen. Baue Netzwerke aus Fachwissen und Praxis um dich herum auf. Probiere neue Dinge aus und experimentiere. Auch wenn nicht immer alles klappt, wirst du daraus immer etwas lernen. In erster Linie geht es darum, sichtbar zu machen, welche Leistungen du erbringst und wie groß dein Anteil am Erfolg des Unternehmens ist. Erstelle beispielsweise Zwischenberichte, biete Kollegen Hilfe und Wissen an oder melde dich bei Meetings zu Wort, anstatt nur ruhig zuzuhören.

Tipp 6: Wissen ist Macht

Achte ständig auf neue Trends und informiere dich darüber, was für die Branche gerade wichtig ist. So kannst du schneller selbstverständlich mitreden! Das gilt übrigens auch für Entwicklungen im Arbeitsmarkt generell (Stichwort: Digitalisierung). Sei offen gegenüber den Entwicklungen, die New Work und Arbeit 4.0 mit sich bringen. Zeige deinen Vorgesetzten, dass du modern denken, frischen Wind mitbringen kannst und aktuell informiert bist.

Tipp 7: Erfolgreich durch Teamarbeit

Es gibt nur wenige Jobs, in denen du nicht mit anderen Menschen zusammenarbeiten musst. In irgendeiner Form bist du fast immer in ein Team eingebunden. Sich hier als Einzelkämpfer hervorzutun ist der falsche Weg. Du bist nur so erfolgreich wie das ganze Team. Keine Sorge: Gute Vorgesetzte werden deine Einzelleistung dennoch erkennen und würdigen. Es lohnt sich also, sich damit vertraut zu machen, wie erfolgreiche Teams funktionieren.

Tipp 8: Ordnung ist das halbe Leben

Das gilt auch für den Arbeitsplatz. Chaos auf dem Schreibtisch kann bei Vorgesetzten oder Kunden den Eindruck erwecken, dass du unorganisiert arbeitest. Nur das, womit du gerade beschäftigt bist, sollte sich auf dem Tisch befinden. Je minimalistischer es auf deinem Schreibtisch zugeht, desto besser kannst du dich konzentrieren und umso effizienter arbeitest du. Probiere es aus.

Tipp 9: Positioniere dich

Wenn du dir eine verantwortungsvollere Position wünschst, weise deinen Chef ruhig darauf hin. Gibt es in deinem Unternehmen Mitarbeitergespräche, kannst du bei dieser Gelegenheit etwa fragen, welche Leistungen du für eine Führungsposition bringen müsstest. Aber bitte nicht penetrant auftreten – ein freundlicher Hinweis, dass du gern beruflich aufsteigen möchtest reicht. So zeigst du Leistungsbereitschaft und bleibst deinem Chef im Gedächtnis.

Tipp 10: Vertrauen aufbauen

Wer eine verantwortungsvolle Position übernehmen möchte, muss wissen, wie Vertrauen entsteht und erhalten bleiben kann. Nur so kann Führung dauerhaft funktionieren.

Tipp 11: Feedback einfordern

Ein viel diskutiertes Thema, aber am Ende fällt es doch vielen schwer, Feedback zu erhalten oder es sogar einzufordern. Wir kennen viele Gründe dafür, warum Feedback „falsch“ ist. Zum Beispiel vertrauen wir einer Person nicht oder halten sie für unwichtig, oder wir finden, jemand kann uns gar nicht beurteilen, hat keine Ahnung und so weiter. 

Vielleicht stimmt das auch. Aber selbst, wenn 90 Prozent des Feedbacks tatsächlich wenig hilfreich sind, sind es vielleicht die restlichen 10 Prozent, die uns wachsen lassen. Frage also deine Mitarbeiter oder Kollegen einmal direkt: „Wie fanden Sie die Präsentation? Was war gut und was hätte ich besser machen können?“ So verpasst du nicht die Chance, dich zu verbessern.

——————————-Eine persönliche Randnotiz ——————————-

Wer wachsen und erfolgreich sein will, sollte die Fähigkeit haben, Risiken einzugehen.

Ein viel diskutiertes Thema, aber am Ende fällt es doch vielen schwer, Feedback zu erhalten oder es sogar einzufordern. Wir kennen viele Gründe dafür, warum Feedback „falsch“ ist. Zum Beispiel vertrauen wir einer Person nicht oder halten sie für unwichtig, oder wir finden, jemand kann uns gar nicht beurteilen, hat keine Ahnung und so weiter. 

Vielleicht stimmt das auch. Aber selbst, wenn 90 Prozent des Feedbacks tatsächlich wenig hilfreich sind, sind es vielleicht die restlichen 10 Prozent, die uns wachsen lassen. Frage also deine Mitarbeiter oder Kollegen einmal direkt: „Wie fanden Sie die Präsentation? Was war gut und was hätte ich besser machen können?“ So verpasst du nicht die Chance, dich zu verbessern.

Tipp 12: Raus aus der Komfortzone

Neulich stand geschrieben, dass unser größtes Risiko darin besteht, keine Risiken einzugehen. „Wie wahr“, dachte ich. Ich überlegte, welches meine größten Erfolge im Leben waren und ob die entsprechenden Entscheidungen risikoreich waren. Ja, alle. Jeder neue Job, jede verbindliche zwischenmenschliche Beziehung, einen Geschäftszweig auszubauen, Mitarbeiter einzustellen – all diese Themen erfordern Mut und die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen. Denn das Ergebnis ist nie vollständig planbar. 

Alle wichtigen Entscheidungen bedeuten die Gefahr des Scheiterns, für das ich am Ende die Verantwortung übernehmen müsste. Aber eben auch die Chance auf Erfolg. Risiken einzugehen gehört demnach zu einer Schlüsselfähigkeit für ein erfolgreiches (Berufs-) Leben. Aber vielen fällt das schwer. Ich kenne Leute, die stets auf alles vorbereitet sind. Haben alle Risiken bedacht, ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten berechnet und mögliche Konsequenzen klar umrissen. Und dann kommt das wirkliche Leben und macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Und so kommt es, dass viele von ihnen zwar nie wirklich scheitern, aber eben auch nie wirklich erfolgreich sind. Sie bleiben unter ihren Möglichkeiten. Wer wachsen und erfolgreich sein will, sollte die Fähigkeit haben, Risiken einzugehen. Man kann es üben wie Fahrradfahren. Fange am besten gleich damit an.

Copyright © 2021 Messe-Süd A. & T. Schmid GbR

Copyright © 2021
Messe-Süd A. & T. Schmid GbR